Um ein Linux-System als Router zu konfigurieren, sind wenige Einstellungen nötig, die in einer Startdatei im Verzeichnis /etc/init.d abgelegt werden. Mit den folgenden Kommandos wird ein Router konfiguriert, der im lokalen Netzwerk das Site-lokale Adreßpräfix FEC0:0:0:4 verwendet; eine Standard-Route wird durch einen IPv4-Tunnel auf eine IPv4-kompatible IPv6-Adresse gesetzt.
echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/all/forwarding
ifconfig eth0 add fec0:0:0:4:240:1ff:fe43:d60f
route -A inet6 add fec0:0:0:4::/64 dev eth0
/usr/inet6/sbin/radvd &
ifconfig sit0 up ifconfig sit0 tunnel ::195.35.19.14
route -A inet6 add ::0/0 gw ::195.35.19.14 dev sit0
Die Datei /usr/inet6/etc/radvd.conf beinhaltet die Konfiguration für den Routing-Advertisement-Dämon:
# /usr/inet6/etc/radvd.conf interface eth0 { AdvSendAdvert on; prefix fec0:0:0:4::/64 { AdvOnLink on; AdvAutonomous on; }; };
Wird das Programm ''radvd'' mit dieser Konfigurationsdatei gestartet, so erhalten Stationen das Site-lokale Adreßpräfix FEC0:0:0:4::/64 mitgeteilt und konfigurieren automatisch ihre Netzwerkschnittstellen mit diesem Präfix. Gleichzeitig können andere Stationen diesen Router als Standard-Router für IPv6-Konnektivität verwenden.
Auf den anderen Stationen müssen keine Konfigurationseinträge vorgenommen werden. Der oben beschriebene Mechanismus der zustandslosen Autokonfiguration erlaubt es, lediglich einen Router zu konfigurieren, um mit allen anderen Stationen aus einem lokalen Netzwerksegment des Routers vollständige IPv6-Konnektivität zu erhalten.