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Vergleiche im WAN

Die Messungen im WAN wurden nach 0 Uhr Nachts durchgeführt, um die Auswirkungen von normalem Internet-Datenverkehr auf die Messungen zu minimieren. Der Datenverkehr lief über eine ansonsten unausgelastete ISDN-Wählverbindung mit einer gesamten Übertragungsrate von 128 KBit pro Sekunde, bestehend aus zwei ISDN-B-Kanälen, die mittels Multilink-PPP zu einem virtuellen Kanal gebündelt waren. Die maximale Paketgröße (MTU) auf der ISDN-Leitung betrug 1500 Bytes.

Es wurden mit zwei Gegenstellen jeweils zwei Messungen vorgenommen. Die eine Gegenstelle war der IPv6-Router ipv6.ping-net.de in den Räumen der Firma ping, die andere der in der FH Wolfenbüttel installierte IPv6-Router ipv6.fh-wolfenbuettel.de.

Um ipv6.ping-net.de zu erreichen, mußten die Daten über den ISDN-Router agsc und den Access-Server bei ping verschickt werden. Der Weg der Datenpakete zu ipv6.fh-wolfenbuettel.de ging über 14 Internet-Router, von Hannover über Frankfurt, Köln, Hannover, und Braunschweig nach Wolfenbüttel.

Aus Zeit- und Kostengründen wurden bei den WAN-Messungen kleinere Datenmengen als im LAN transportiert. Die Darstellungen sind also nicht direkt vergleichbar.

Die Messung von ICMP-Paketen pro Sekunde wurde nicht durchgeführt, weil die Daten über IPv4-Tunnel gesandt wurden und so ein eventueller Vorteil von IPv6 in diesem Bereich durch die Transportmethode zunichte gemacht worden wäre. Um die Pakettransferleistung von Routern zu messen, müßte ein echtes IPv6-Netzwerk aufgebaut werden, in dem Pakete ohne Tunnelung mehrere Router passieren.

Außerdem konnte der Datentransfer per UDP nicht gemessen werden, weil das Programm socktest, mit dem die Messungen durchgeführt wurden, auf verlorgengegangene UDP-Pakete mit Abbruch reagiert.

Bei den Messungen im WAN ist zu berücksichtigen, daß keine ''echte'' IPv6-Infrastruktur verwendet wurde, sondern die IPv6-Pakete durch Einpacken in IPv4-Pakete (Verwendung von Tunneln) transportiert wurden. Es wurde also bei den Tests unter Verwendung von IPv6 sowohl der IPv6-Kopf als auch der umgebende IPv4-Kopf versandt.



 
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Andreas Godzina
1999-04-06