Soll zum Beispiel ein Audio-Datenstrom mit einer Frequenz von 44 kHz abgetastet und mit 16 Bit kodiert werden, benötigt dieser Datenstrom eine Übertragungsrate von 704 KBit/s. Die Übertragung kann in Paketen erfolgen, die mit verschiedenen Prioritäten versehen sind. Jedes Paket enthält eine Untermenge der Abtastung mit einem bestimmten Abtastfrequenzbereich und einer anderen Priorität:
Durch dieses Verfahren können im Falle eines Engpasses im Netzwerk zuerst die niedrig priorisierten Pakete verworfen werden. Dadurch kommt es lediglich zu einer niedrigeren Tonqualität beim Empfänger. Damit ist sichergestellt, daß der Empfänger auch bei häufigen und schnellen Änderungen der Netzwerkauslastung sinnvolle Daten erhält. Falls die Daten an eine Multicast-Gruppe versandt werden, erhält jeder Teilnehmer die für seinen Übertragungsweg bestmögliche Dienstqualität.
Dieses Verfahren ist auch auf die Kombination aus Audio- und Videodaten anwendbar. Die beiden Datenströme würden ebenfalls in verschiedene Prioritätsklassen aufgeteilt, so daß die Übertragung - wenn auch mit verminderter Tonqualität bzw. geringerer Bildwiederholrate - mit der bestmöglichen Qualität durchgeführt wird.
Ein Problem der Prioritätssteuerung liegt darin, daß die niedrig priorisierten Daten unter Umständen von einigen Routern weitergeleitet wurden, bevor sie auf dem Weg zum Ziel verworfen werden. Das bedeutet, daß die Routerverbindungen vor einem Engpaß unnötigerweise belastet werden. Aus diesem Grund sollte ein Rückkopplungsmechanismus eingesetzt werden, der den Sender über die Leitungsqualität informiert. Der Sender wird dann nur die Daten übertragen, für die eine Übertragung möglich ist [2].